Rhein sediment 2020-2021

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Sedimentmanagement im Rheineinzugsgebiet: Bestandsaufnahme des Wissens, der Forschung und des Monitorings sowie eine Empfehlung zur Forschung auf der Einzugsgebietsebene 

****Der Abschlussbericht ist unten auf dieser Seite im PDF-Format verfügbar***

Intensive menschliche Eingriffe in die Morphologie (Regulierung) und in das Sedimentregime (Bau von sedimentzurückhaltenden Querbauwerken, Sedimententnahmen) haben die Strömung und vor allem den Sedimenttransport des Rheins dramatisch verändert. Die Maßnahmen führten zu einer Erhöhung der Sedimenttransportkapazität bei gleichzeitiger Reduktion des Sedimenteintrags, so dass der Rhein durch Eintiefung in sein Bett ein geringeres Sohlgefälle anstrebt. Dieser Zustand würde die Sedimenttransportkapazität mit dem verringerten Sedimenteintrag und mit der Strömung im verengten und begradigten Flusslauf in Einklang bringen. Diese Entwicklung hat jedoch seit Jahrzehnten zu negativen Folgen geführt. Diese reichen von der Freilegung weniger erodierbarer Sedimentschichten, die die Schifffahrt behindern, über die Auskolkung von Brückenpfeilern, die Absenkung des Grundwasserspiegels bis hin zu einer Vielzahl negativer ökologischer Folgen, die zu einem starken Rückgang der Artenvielfalt führen.

Um die Effizienz der Ausgaben für Gegenmaßnahmen und die damit verbundenen Monitoring- und Forschungsprogramme zu optimieren, ist ein kohärenter Überblick über alle Aktivitäten im Rheineinzugsgebiet und den Wissensstand über das Sedimentregime erforderlich. Deshalb hat die KHR (die Internationale Kommission für die Hydrologie des Rheingebietes) dieses Projekt mit folgenden Zielen in Auftrag gegeben:

  1. einen einzugsgebietsweiten Überblick über die Sedimentproblematik am Rhein und seinen Hauptzuflüssen zu geben,
  2. durchgeführte und aktuelle Forschungs- und Monitoringaktivitäten zu skizzieren,
  3. Wissenslücken zu identifizieren und
  4. ein zukünftiges Forschungsprogramm für das Einzugsgebiet vorzuschlagen.

Im Rahmen dieses Projekts wurden Experten aus sechs Anrainerstaaten, die auf dem Gebiet der Sedimentforschung und des Sedimentmanagements tätig sind, wurden zu ihrem Kenntnisstand befragt. Die gewonnenen Informationen wurden durch eine umfassende Literaturrecherche ergänzt. Die Auswertung umfasste sedimentbezogene Probleme, vergangene und aktuelle Forschungsaktivitäten sowie Monitoringprogramme. Zusammen mit den befragten Experten wurden die bestehenden Aktivitäten auf Lücken in Forschung und Monitoring untersucht.

Es konnten mehrere Forschungsthemen, jeweils bestehend aus Forschungsfragen, identifiziert werden. Es wurden drei Projektideen definiert, die vor allem in naher Zukunft realisiert werden sollen:

  1. Einfluss des Klimawandels und der Landnutzungsänderung auf das Sedimentregime,
  2. Veränderung und Verbesserung des Sedimenthaushalts und der Sedimentkonnektivität, des Sedimenttransports und der Morphologie (im Kontext der räumlichen und zeitlichen Entwicklung von Flussbau und -management am Rhein und an den großen Nebenflüssen) und
  3. nationale und bilaterale Projekte zu Sedimenttransportprozessen und -management.

Die Ergebnisse der Studie bilden auch einen wissenschaftlichen Baustein für die Aktivitäten in der IKSR zum Thema Sedimentmanagement, wie sie im die im Rhein 2040 Arbeit Programm der IKSR vorgesehen sind.

Den Abschlussbericht dieser Studie finden Sie im PDF-Format am Ende dieser Seite. Im Jahr 2022 werden wir weiter prüfen, wie wir dieses Thema weiterverfolgen können. Zu diesem Zweck werden Gespräche mit verschiedenen Akteuren wie den anderen Rheinstromkommissionen, der IKSR und der ZKR geführt.

 

Projektleitung
Mario Klösch
University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna, Austria; Department of Water, Atmosphere and Environment; Institute of Hydraulic Engineering and River Research
Projektmitglieder
Wilfried ten Brinke, Blueland Consultancy, The Netherlands
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